Der Klassiker als letztes Heimspiel der SSG-Herren: Metten will gegen Wacker Burghausen Revanche nehmen – Danach Leberkäs für den „Achten Mann“
Geschrieben von der Donauwaidler
Für die Fangemeinde wird er frisch warmgestellt und das Vereinsheim in der Mettener Donaustraße passend hergerichtet sein: Der traditionelle Leberkäs zum Heimspielfinale. Davor jedoch, an diesem Samstag um 17 Uhr, wird die Neuauflage des Handballklassikers SSG Metten – SV Wacker Burghausen in der St. Benedikt-Sporthalle serviert. Es ist das letzte Heimspiel der Saison und wohl eine der spannendsten Partien der Spielzeit 2023/ 2024 überhaupt.
Von den Zeitstrafen und den verhängten Disqualifikationen her gesehen, kommen wohl die bösen Buben der Liga in die Klosterhalle. Bei den Burghausenern ist sogar einer dabei, der schon mit der sehr seltenen Blauen Karte belegt wurde. Diese Farbgebung ist nach den neuen Regeln die ganz strenge Form der Hinausstellung ohne Wiederkehr. Sogar der DFB überlegt bereits ernsthaft, ob er seine Straf-Farbskala um das bedrohlich wirkende Ultramarinblau erweitern soll. Jedenfalls muss der, dem Blau vorgehalten wird, im ganz schlimmen Fall gar mit einem zivil- oder gar strafrechtbewehrten Nachspiel rechnen.
So kommen die Wackeraner in der vorläufigen Saisonabbrechnung auf siebenmal Rot und auf 38 verhängte Zeitstrafen. Doch auch die SSG war während der Spielzeit nicht zimperlich: dreimal Rot und 53 Zeitstrafen sammelten sich an.
Nun zum Sport: In dem vor gut einem Monat von beiden Seiten mit Leidenschaft geführten Nachholspiel behielt der SV Wacker zuhause dank eines in letzter Sekunde erzielten Treffers mit 32:31 die Oberhand. Für das Rückspiel heißt das: Bessere Vorbedingungen zur Hochspannungs-Revanche kann es nicht geben. Und so wird dieser Knaller ganz nach dem Geschmack des treuen Mettener Publikums sein. „Mehr Krimi geht nicht“, sagt SSG-Präse Adi Helmprecht und kann gleichzeitig seinen Stolz über die mannschaftliche Entwicklung nicht verbergen. „Dass sich unsere Nachwuchsarbeit für den Seniorenbereich derart bezahlt macht, das ist doch das Höchste für unsere Trainer, Betreuer und besonders auch für unsere engagierten Eltern und Erziehungsberechtigten,“ freut sich Helmprecht.
In der letzten, siegreichen Partie auswärts beim HC Donau/Paar in Ingolstadt waren gleich fünf junge Talente aufgelaufen. So kann sich auch Cheftrainer Walter Steininger glücklich schätzen: „Neben den arrivierten Akteuren können wir nun vermehrt auf den Nachwuchs setzen und für die Zukunft planen.“ Das erfolgreiche Ingolstädter Quintett wird beim Heimspiel-Finale wieder zu besichtigen sein. Vermutlich kommt am Samstag nach auskurierter Erkältung ein weiterer Jungspund mit großer Zukunft hinzu: Der 17-jährige Philipp Gäck ist nämlich ebenfalls auf dem Weg zum Stammspieler.
Die allgemeine Freude wurde jedoch getrübt, als noch in der Vorbereitung auf den Klassiker eine bittere Nachricht Cheftrainer Walter Steininger erreichte. Abwehrstratege Patrik Sigl und Rückraum-Schütze Jakob Rümmelein werden verletzungsbedingt in dieser Saison nicht mehr antreten können. Zudem ist Regisseur Florian „Flocky“ Sedlmeier wegen seiner fix terminierten Trainer-Ausbildung verhindert. Trotz allem hat Übungsleiter Steininger seine Zuversicht nicht verloren. Das in Ingolstadt erfolgreiche Team mit Regisseur Matthies Elgeti sei wohlauf und Top-Scorer David Huml befinde sich mit seiner Durchschlagskraft seit Wochen in Hochform. Überrascht zeigt sich der Trainer über „unsere Mettener Böhmen Karel Květoň und Jan „Honza“ Matoušik, die sich seit Neustem in der Abwehrmitte sehr wohl fühlen“.
Auch wenn die Klosterer in der Revanche gegen Burghausen siegreich bleiben und zur Spitzengruppe der Liga aufschließen würden: Die Meisterschaft ist gelaufen. Dazu Steininger als fairer Sportsmann: „ Die SSG möchte dem verdienten Meister SC Eching zu einer tollen Saison gratulieren. Mit dieser Truppe haben sie bestimmt das Zeug, sich in der Landesliga zu halten. Viel Erfolg dabei!“ Und der Chefanweiser fügt beckenbauerisch mit Schalk im Nacken hinzu: „Schau ma doch amal, was uns die Saison 2024/25 bringt, dann wer’ma scho seng‘ … .“