Handball BOL: Kein Sieger im Spitzenspiel

Handball BOL: Kein Sieger im Spitzenspiel

Mettens Oberliga-Handballer erkämpfen 28:28-Remis beim SC Eching – Damen scheitern ersatzgeschwächt in Altötting – Alle Jugendteams siegreich

Metten – Dank einer großen kämpferischen Leistung haben die SSG-Herren auswärts im Oberliga-Spitzenspiel dem favorisierten SC Eching beim 28:28 (Halbzeit 13:14) einen wertvollen Punkt abgetrotzt. Die ersatzgeschwächten Mettener Oberliga-Handballerinnen hingegen mussten beim TV Altötting eine 22:17 (14:6) – Niederlage hinnehmen. Mit 30:38 (12:21) endete für die Herren-Reserve das Gastspiel bei der SpVgg Altenerding III, während die Damen II auswärts gegen den HC Deggendorf 25:25 (14:14) spielte.

„Die Handballer geben, was sie haben, also so ziemlich alles,“ schwärmte eine Münchner Zeitung in ihrer Montagsausgabe angesichts der Leistung des deutschen Teams bei der am Sonntag zu Ende gegangenen EM. Ähnlich beschenkt wurde das zahlenmäßig etwas geringere Publikum am Samstag in Eching (Landkreis Freising). Denn die Handballfans bekamen all das geboten, was diesen Sport ausmacht.

Die SSG Metten war vor allem grippebedingt geschwächt angetreten, der heimische SC in Bestbesetzung.  Der SC Eching ist in der Liga berühmt wie berüchtigt für sein überfallartiges Tempospiel, so, wie es die Dänen mit etwa 100 km/h mehr bei der EM betrieben haben. Ohne Abwehrchef Patrick Sigl (Daumenverletzung), Goalgetter David Huml und Defensivspezialist Jan Friedrich (beide Grippe), aber wieder mit Sebastian „Air“ Klima, sollten die agilen Oberbayern ausgebremst werden. Cheftrainer Walter Steininger hämmerte denn auch den Seinen vor Anpfiff ein, ,die Anfangsphase bloß nicht zu verschlafen und gleich belebende Duftmarken zu setzen. Und das gelang bestens.

wieder mit Sebastian „Air“ Klima

So gingen die Gäste in der 11. Minute erstmals durch den munter aufspielenden Jan Matoušik mit 5:4 in Führung. Mettens torhungriger Böhme verletzte sich jedoch kurz darauf am Knie und wird für die nächste Zeit ausfallen. Übungsleiter Steininger rückblickend: „Jan’s Ausfall schränkte das Mettener Spiel zusätzlich ein, denn von den drei standardmäßigen Rückraumlinks-Spielern stand fortan keiner mehr zur Verfügung.“ Doch die SSG gab weiterhin alles: In der von den Abwehrreihen dominierten Begegnung ging die Steininger-Truppe nach knapp 23 Minuten mit 12:9 erneut in Führung.

Das beeindruckte die Hausherren allerdings wenig. Sie drehten bis zur Pause den Spielstand auf 14:13. In der 2. Hälfte konnten die Klosterer dank der intensiven Konditionsarbeit im Training das hohe Tempo der Echinger mitzugehen. Ab der 37. Minute gelangen den Gästen immer wieder Konter mit Führungstreffern. Hart auf hart ging es in die Schlussphase. Metten bekam vier 2-Minuten-Zeitstrafen in Folge berechtigterweise aufgebrummt.

Den anschließenden massiven Druck der Hausherren wehrte die SSG in beispielhaft kämpferischer Manier ab. Die Halle bebte. Im Gegenzug legte Jakob Rümmelein zum 27:26 auf. Wieder eine 2-Minuten-Strafe gegen die Gäste: Metten in Unterzahl, Eching gleicht aus.  Noch zwanzig Sekunden. Sebastian „Air“ Klima wird seinem Spitznamen gerecht, steigt auf und netzt zum 28:27 ein. Das Schiri-Gespann lässt nicht ab von seinem 2-Minuten-Zeitstrafen-Gewitter. Vincent Muhr muss von der Platte. Noch acht Sekunden. Glückliches Eching: Der Siebener ist drin. 28:28. Es dauert noch einen Augenaufschlag und das Spiel ist aus. Jetzt noch ein Zitat aus der Münchner Zeitung eingangs: „Wer sich jetzt nicht in den Handball als höheres Kulturgut verliebt hat, dem ist nicht mehr zu helfen.“ Im Kleinen, so Coach Steininger, sei das auch auf dieses Handball-Oberligaspiel zutreffend gewesen.

Es spielten: Matthias Elgeti, Stefan Kraus, Karel Kveton (2), Jan Matousik (4/1), Philipp Gäck (1), Jakob Rümmelein (7), Vincent Muhr (4), Florian Sedlmeier (2), Matthies Elgeti (1), Sebastian Klima (7/4)



So spielte die SSG:

Tor: Hias Elgeti, Stefan Kraus;

Feld: Květoň, Matoušik, Muhr, Gäck, M. Elgeti, Rümmelein, Klima, Sedlmeier.

Die Tore warfen: Karel Květoň (2 Tore), Jan Matoušik (4/ davon ein verwandelter 7-Meter-Strafwurf), Philipp Gäck (1), Vincent Muhr (4), Jakob Rümmelein (7), Florian Sedlmeier (2), Matthies Elgeti (1), Sebastian Klima (7/4).

Das nächste Spiel: Samstag, 3. Februar, 17 Uhr, Heimspiel gegen den MTV Pfaffenhofen.

Vom Pech verfolgt waren auch die Oberliga-Damen, die mit einem ersatzgeschwächten und obendrein angeschlagenen Kader zur Auswärtspartie beim Aufstiegsfavoriten TV Altötting antreten mussten. Trotz allem startete das Team von Cheftrainer Mane Schwab anfangs dank des überlegten Spielaufbaus gut in die Partie. Die Gäste machten Tempo, zeigten sich in der Offensive äußerst beweglich, scheiterten aber ein ums andere Mal an Altöttings Torfrau.

Während Metten sich an der TV-Keeperin abarbeitete, machten die Pilgerstädterin gehörig Druck und lagen bis zum Halbzeitpfiff deutlich mit 14:6 in Front. Beim heilsamen Pausentee erinnerte Coach Schwab an die Fähigkeiten seiner Schützlinge in der Defensive und bat um entsprechenden Einsatz. Mettens Damen befolgten die Ansage und standen jetzt deutlich kompakter gegen die anstürmenden Altöttingerinnen.

Auch die SSG-Sturmreife fand jetzt den Weg zum TV-Tor und holte Treffer um Treffer auf. Als knapp zehn Minuten vor Spielende Milena Niewöhner per Strafwurf zum 16:19 einnetzte, schien sich die Wende in der Partie abzuzeichnen. Doch erneut scheiterten die Klosterinnen an der gut aufgelegten Torhüterin der Gastgeberinnen.  Altötting blieb gegen die angeschlagenen Metterinnen am Drücker und behielt mit 22:17 die Oberhand. Trotz der Niederlage lobte Coach Schwab die vor allem in der 2. Hälfte gezeigte Leistung seines Teams: „Alle Achtung vor Kampfgeist und Geschlossenheit, aber mehr war heute aufgrund der dünnen Personaldecke nicht drin.“   

Am kommenden Samstag erwarten die Oberliga-Damen den ungeschlagenen Spitzenreiter TSV Schleißheim aus dem Landkreis München. Schwab: „Da wollen wir alles geben.“

So spielte die SSG:

Tor: Antonia Holmer, Tanja Kraus;

Feld: Gäck, Steininger, Baumann, Achatz, Kuen, Venus, Zeqiri, Niewöhner, Stadler.  

Die Tore warfen: Lena Steininger (3 Tore), Paula Gäck (1), Ramona Achatz (3), Alexandra Baumann (2), Milena Niewöhner (3/ davon 2 verwandelte 7-Meter-Strafwürfe), Nina Kuen (2), Alexandra Venus (2), Kaltrina Zeqiri (1).

Das nächste Spiel: Samstag, 27. Januar, 17 Uhr, Auswärtsspiel gegen den TV Altötting.

Die Ergebnisse der SSG-Jugend: B-Junioren, bezirksübergreifende Oberliga (ÜBOL): SSG – SpVgg Altenerding 42:28; B-Juniorinnen (ÜBOL): HCD Gröbenzell – SSG 18:21; C-Junioren, bezirksübergreifende Bezirksliga (ÜBL): SSG – SG Neutraubling/ Regensburg 40:20; C-Juniorinnen (ÜBOL): SSG – SVA Palzing 24:18.

Peter Dermühl

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