Mettener Schrumpfkader trotzt Aufsteiger

Mettener Schrumpfkader trotzt Aufsteiger

Dezimierte SSG-Handballer bezwingen VfL Waldkraiburg – Mettens Reserveteams unterliegen TV Passau

Geschrieben von David Huml, Walter Steininger und Der Donauwaidler

Dank einer unglaublichen Energieleistung holten sich personell stark geschwächte SSG-Handballer im Oberliga-Match beim Liga-Neuling VfL Waldkraiburg (Kreis Mühldorf) einen verdienten 31:28-Auswärtssieg. Weniger erfolgreich waren hingegen die Reserveteams der Mettener. Sowohl die Damen als auch die Herren mussten beim TV Passau Punkte lassen.

Beim Freitagstraining vergangene Woche sagte fast die halbe Mannschaft bei Cheftrainer Walter Steininger für die wichtige Auswärtspartie in Oberbayern ab. Krankheit, Ausbildung, Beruf aber auch Freizeitaktivitäten waren die Gründe. Was also tun, wenn der absolute Personalnotstand ausgebrochen ist ?  Steininger konnte sich glücklicherweise auf seine altgedienten Veteranen Florian „Flocky“ Sedlmeier und Sebastian „Air“ Klima verlassen, die beiden Haudegen hatten bereits zu Saisonbeginn ihrem Coach versprochen: „Wir sind da, wenn Not am Mann ist.“

#93 Sebastian „Air“ Klima und #15 Florian „Flocky“ Sedlmeier

Metten startete mit einer guten Abwehr in die Partie: Die Waldkraiburger Angriffsversuche wurden gut unterbunden. Lediglich Stefan Lode (Anführer der Torschützenliste in der Liga) und gelegentlich der Kreisläufer konnten punkten. Im Angriff lief es für die Mettner jedoch nicht so gut: Der sonst so schlagkräftige Rückraum der Mettner war in dieser Partie kaum effektiv.

Doch die beiden Kreisläufer Karel Květoň und Sebastian Klima waren zur Stelle. Durch geschickte Sperren und rechtzeitiges Absetzen standen sie häufig glockenfrei; die so herausgespielten Chancen verwandelten beide sehr konsequent. Auch Simon Kraus auf der Außenposition verwandelte seine wenigen Chancen absolut zuverlässig. Die gute Abwehrarbeit, die zuverlässige Chancenverwertung der Kreis und Außenspieler sowie ein wie immer stark haltender Hias Elgeti ermöglichten es der SSG sich zur Halbzeit mit 12:17 abzusetzen.

Trainer Walter Steininger lobte seine wenigen Spieler in der Halbzeitpause: Die Mannschaft stehe voll im Soll. Doch zu Beginn der zweiten Hälfte schien sich das Blatt zu wenden. Waldkraiburg stellte auf eine offensive 3-2-1 Abwehr um. Diese offensive Abwehr hätte vergangene Woche auch dem Ligaprimus Altenerding fast den Sieg gekostet. Dies hatte zur Folge, dass Metten nur mit Bewegung ohne Ball punkten konnte. Würfe aus der zweiten Reihe waren bei einer solchen Abwehrkonstellation fast ausgeschlossen.

In diesen Minuten zeigte sich auch der Nachteil eines sehr kleinen Kaders: Das Spiel gegen so eine offensive Abwehr kostet enorm viel Kraft. Die Spieler hatten aufgrund der fehlenden Wechselmöglichkeiten jedoch nur selten die Möglichkeit ein paar Minuten zu verschnaufen. Doch glücklicherweise war Florian Sedlmeier zur Stelle: bekannt für seinen schnellen Bewegungen und die schier unerschöpfliche Kondition  wirbelte er die Waldkraiburger Abwehr durcheinander. Dadurch kamen auch immer wieder seine Mitspieler erfolgreich zum Abschluss:

Auch Vincent Muhr zeigte in Halbzeit zwei seine Stärken: Zum einen hatte er den gefährlichsten Angreifer Stefan Lode in der Abwehr konsequent im Griff; zum anderen sicherte er mehrere wertvolle Abpraller die anschließend zum Torerfolg für die Mettner führten. Doch alle Bemühungen der geschwächten Mettner schienen kurz vor Schluss  vergeblich: in Minute 56 führte Waldkraiburg mit 27:26.

#10 Vincent Muhr

Dann mobilisierte Metten jedoch noch einmal alle Kräfte: Hias Elgeti hielt mehrere Bälle der Waldkraiburger. Und im Angriff schaffte es die SSG die größer werdenden Lücken in der VfL-Abwehr zu nutzen. So sicherte sich Metten mit einem letzten Aufbäumen den Sieg mit 28:31:

Die Einschätzungen von Cheftrainer Walter Steininger

Sehr dankbar war ich aufgrund der spontanen Zusage von Sebastian Klima, denn so hatten wir zumindest einen Wechselspieler für das Feld. Trotz des dezimierten Kaders war die Qualität sehr hoch. Folglich hieß es so zu wechseln, dass der Substanzverlust vor allem auf den Rückraumpositionen kompensiert werden kann. In der Anfangsviertelstunde konnten wir unsere Dominanz aufgrund leichter Fehler nicht in einen deutlicheren Vorsprung ummünzen. Erst zum Ende des ersten Durchgangs schafften wir es die Nachlässigkeiten zu minimieren um mit einem scheinbar sicheren Polster in die notwendige Pause zu gehen. 

Ausgerechnet zu der Phase, in der wir ausgeruht aus der Kabine kamen, hatten wir unsere schwächste Periode. Mit der Umstellung in der gegnerischen Defensive kamen wir gar nicht zurecht. Zudem schlossen wir überhastet und unkonzentriert ab. Trotzdem konnten wir beim Unentschieden die aufkommende Euphorie in der Halle wieder dämpfen und uns ins Spiel zurück arbeiten. Zum Ende hin war in einer umkämpften, ausgeglichenen Hälfte unsere Erfahrung spielentscheidend.

Trotz der technischen Nachlässigkeiten war die Einstellung und Einsatzbereitschaft der Schlüssel zum Erfolg. Jedoch müssen die Fehler abgestellt werden, wenn man gegen Altenerding punkten möchte.

 So spielte die SSG:

Tor: Hias Elgeti, Maxi Bürger;

Feld: Matoušik, Květoň, Huml, Muhr, S.Kraus, Sedlmeier, Klima,

Die Tore warfen: Jan Matoušik (4Tore/ davon 1 verwandelter 7-Meter-Strafwurf), Karel Květoň (11/1), David Huml (8), Vincent Muhr (1), Simon Kraus (4), Sebastian Klima (3).

Das nächste Spiel: Samstag,08. Februar 2025, 17 Uhr, Heimspiel gegen die SpVgg Altenerding.

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