12:9-Heimsieg gegen Bockum
Das war eines dieser typischen Pokalspiele: Zerfahren, umkämpft, in vielen Phasen unnötig wild. Aber am Ende zählt das Weiterkommen. Die Pflanz erreichen mit dem 12:9-Sieg gegen Bockum das Pokal-Viertelfinale und damit den größten nationalen Pokalerfolg der Vereinsgeschichte.
Doch auf dem Weg dahin taten sich die Pflanz mehr als hart. Und das lag zu großem Teil an kämpferisch eingestellten Gästen aus Bockum, die sich im Vergleich zur 13:5-Niederlage am letzten Samstag taktisch und kadertechnisch angepasst präsentierten. Tief stehend machten sie es den Pflanz sehr schwer, ihr Tempo- und Passspiel zu entfalten, um selbst bei Kontern gefährlich zu sein.
Typisch dafür das erste Drittel. Die Pflanz waren über weite Strecken spielbestimmend, doch hatten mehrmals Pech beim Torabschluss. Der Schock kam dann gegen Drittelende. Die Gäste schlugen zweimal hintereinander zu und drehten damit den Spielverlauf ergebnisseitig auf den Kopf. Gut war es in dieser Situation, dass die Pflanz kühlen Kopf bewahrten und noch vor Drittelende durch zwei schnelle eigene Treffer durch Marcel Pfänder und Simon Stern den Ausgleich wiederherstellen konnten.
In der ersten Phase des Mitteldrittels schienen die taktischen Anpassungen in der Kabine voll aufzugehen. Jan Ferdinand Stern in Überzahl und Stefan Bauer stellten schnell auf 4:2. Das Momentum nutzten Maxim Bernhardt, Jonas Stern und Florian Herdrich zu weiteren drei Treffern, die einen komfortablen 7:2-Vorsprung herausschossen. Doch in dieser Partie versäumten es die Pflanz, Stabilität in die eigenen Reihen zu bringen, zeigten sich hinten zu anfällig und luden immer wieder zu Kontern ein. So kamen die Gäste noch zu zwei Treffern, die im Gegenzug von den Pflanz egalisiert wurden. Jan Ferdinand Stern und Marcel Pfänder trafen vor der zweiten Drittelpause.
Trotz einer klaren 9:4-Führung blieb das Spiel zerfahren, insbesondere weil sich die Pflanz im Schlussabschnitt ganze 10 Strafminuten einhandelten. Durch die konstanten Unterzahlsituationen kam kein wirklicher Spielfluss mehr zustande – und die Bockumer kamen zu satten fünf Treffern, die sie bis zuletzt im Spiel hielten. Hier war es der disziplinierten Arbeit in Unterzahl zu verdanken, dass die Führung der Pflanz standhielt – sowie drei entlastenden eigenen Treffern durch Simon Stern, Florian Herdrich und – ins leere Tor – Silvan Heiß mit seinem Debüttreffer für die Pflanz.
„Wenn man nur das Spiel sieht, dann gibt es viele Dinge, die wir verbessern müssen und eigentlich schon abgestellt hatten“, so Trainer Thomas Weiß mit gemischten Gefühlen: „Doch andererseits wissen wir auch um die Gesetzmäßigkeiten im Pokal. Und genau solche wilden Spiele gehören auch manchmal dazu, wenn man weit kommen will. Insofern zählt am Ende das Weiterkommen.“
Nun warten die Pflanz gespannt auf ihren Viertelfinalgegner. Spielplanseitig wird das Viertelfinale am 17./18. Juni ausgespielt. Gegner können entweder sein: TV Augsburg 2 (LL Bayern), Düsseldorf Rams 1 (1. BL), Köln 2 (RL West), Essen 1 (1. BL), Hilden 1 (2. BLS), sowie die Sieger der Begegnungen Crefeld 4 (LL Rheinland) vs. Duisburg 1 (1. BL) und Lüdenscheid 1 (RL Mitte) vs. Velbert 1 (RL West).
Bericht: Thomas Weiß