Cheftrainer Steininger muss auf drei Leistungsträger verzichten – Abwehrchef Sigl wieder im Team – A-Junioren auf dem Sprung
Geschrieben von Peter Dermühl
Der richtige Ernst des Handball-Lebens beginnt zwar erst in knapp zwei Monaten, doch die Ballkünstler-Riege der SSG ist längst mit tadellosem Eifer bei der Sache. Seit Ende Juni bringt Herren-Cheftrainer Walter Steininger dreimal wöchentlich Körper und Geist seiner Mannen auf Hochtouren. Die intensive Vorlaufzeit muss sein, denn personell stehen dem Mettener Oberligisten tiefgreifende Umbaumaßnahmen bevor.
Konnte Coach Steininger in der vergangenen Spielzeit mit einem Kader ohne größere Schwankungsbreiten kontinuierlich kalkulieren, so muss er kommende Saison schlimmstenfalls von Spiel zu Spiel neu planen. Die Gründe: Sebastian „Air“ Klima (33), verlässlicher, oft genug spielentscheidender Torfabrikant im Rückraum, beendet seine lange erfolgreiche Karriere. Zudem hat der gleichaltrige Spielmacher Florian „Flo“ Sedlmeier angekündigt, er werde ab sofort kürzer treten und nur noch im Notfall zur Verfügung stehen.
Damit nicht genug: Mettens gefeiertes Jung-Talent Jakob Rümmelein, umworben von Klubs bis hinauf in die Bundesliga (HC Erlangen), läuft ab nächster Saison für die SG Regensburg in der Regionalliga auf, wie die frühere Bayernliga ab sofort heißt. Rümmelein bleibt der SSG dennoch erhalten. Der 17-jährige nutzt ein Zweitspielrecht und steht den A-Junioren der SSG in der Oberliga Süd (früher Landesliga) zur Verfügung.
Ein Licht der Hoffnung am Ende des Personal-Tunnels gibt es: Abwehr-Regisseur Patrik Sigl hat seine langwierige Verletzung auskuriert und steht Steininger topfit zum Saisonstart zur Verfügung. Ferner wird der Trainer auf mindestens drei A-Junioren zum Einbau in das Herren-Team zurückgreifen können. Walter Steininger: „Das sind starke Nachwuchsspieler, die sich fleißig im Training befinden und das Niveau positiv beeinflussen.“ Außerdem gibt es noch die 2. Mannschaft als eiserne Personalreserve.
Spaziergänger im Mettener Umland können derzeit die Klosterer beim Konditionstanken im Dauerlauf erleben. Die Grundlagen für die sicherlich kräfteraubende Saison sollen dabei gelegt werden. Laut Steininger muss „der ohnehin schon stählerne Körper gestärkt und es soll gezielte Verletzungsprophylaxe betrieben werden.“ Ende August geht es dann zum Feinschliff ins Trainingslager nach Pilsen. Er hoffe, sein Team damit bis zum ersten Punktspiel am 21. September um 17 Uhr zuhause gegen den HC Donau/ Paar auf Kurs gebracht zu haben.
Walter Steininger erwartet eine schwere Saison. „Die Aufsteiger aus Schleißheim, Waldkraiburg und Dachau-Karlsfeld haben durchaus das Potential, eine gute Rolle in der Liga zu spielen und mit dem ASV Dachau, Absteiger aus der Landesliga, kommt ein starker Aufstiegsaspirant hinzu,“ betont der SSG-Coach. Die anderen etablierten Teams verfügten nach über eine extrem hohe Qualität, sodass die Bezirksoberliga Altbayern weitaus stärker besetzt sein werde, als dies in der vergangenen Spielzeit der Fall gewesen sei. Wo die SSG am Ende stehen wird ? „Höchstens Platz fünf,“ lässt sich Steininger mühsam entlocken.
Vor schwerer Saison: SSG-Chefcoach Walter Steininger plagen Personalprobleme